Nummerierung der Häuser in Wien

Zunächst wurden nur die bestehenden Häuser, nicht jedoch die Baulücken nummeriert - wodurch die Übersichtlichkeit des Systems litt. Deswegen wurde mehrmals umnummeriert.

Die erste generelle Nummerierung der Häuser in der Stadt und in den Vorstädten erfolgte 1770, um Unzulänglichkeiten bei der Briefzustellung und bei der Rekrutierung des Militärs abzustellen (Conscriptionsnummer).

Die Übersichtlichkeit des Systems litt aber darunter, dass nur die bestehenden Häuser, nicht jedoch die Baulücken nummeriert wurden.
Deswegen wurde mehrmals umnummeriert.
Der Übergang von der Conscriptionsnummerierung zur Orientierungsnummerierung erfolgte erst im 19. Jahrhundert.

1782 ordnete Joseph 11 an, dass die Strassennamen am Anfang und Ende der Verkehrsfläche an die Mauer zu schreiben sind. In der Blutgasse ist ein derartiges Strassenschild erhalten geblieben.

Nach der Eingemeindung der Vorstädte (1850) wurde 1862 eine gassenweise Nummerierung der Häuser beschlossen. Ausserdem wurden Vorschriften für Strassentafeln erlassen.

In den Vorstadtbezirken (2. bis 9. Bezirk) unterschied man Längs- (Radial-) und Quergassen.

Radialgassen gehen vom Zentrum Stephansplatz aus und hatten rechteckige Tafeln, Quergassen trugen ovale Tafeln.

Zur Unterscheidung der Bezirke wurden die Tafeln verschiedenfarbig umrandet.
Im
1. Bezirk waren alle Tafeln viereckig, weiß und rot umrandet.
2. Bezirk: violett umrandet,
3. Bezirk: grün umrandet,
4. Bezirk: rosa umrandet
5. Bezirk: schwarz umrandet
6. Bezirk: gelb umrandet
7. Bezirk: blau umrandet
8. Bezirk: grau umrandet
9. Bezirk: braun umrandet
Nach der Eingemeindung der Vororte (1890/92) wurden die Tafeln für die
Bezirke 10 bis 19 wie jene des 1. Bezirkes rot umrandet.


Eine Regelung zur Unterscheidung Strasse und Gasse hielt fest, dass noch nicht benannte Verkehrsflächen mit einer Breite von mindestens 16 m als Strasse zu bezeichnen sind (1907 auf 20 m geändert).

1920 wurde die verschiedenfärbige Ränderung abgeschafft, die Strassentafeln erhielten einen weissen Grund und wurden einheitlich rot umrandet.
Die Beschriftung blieb Fraktur (für die Plätze in roter, sonst in schwarzer Farbe).
1923 wurde die Frakturschrift abgeschafft.
In der NS-Zeit wurde eine Rückkehr zur Fraktur diskutiert, aber im Zuge des Zweiten Weltkrieges kam es nicht mehr dazu.
Die Tafeln sind seit 1923 blau emailliert und tragen lateinische Schriftzeichen. Einziger Unterschied zu heute: 1926 beschloss man für die Bezirke 2 bis 21, bei den Querstrassen an den Ecken die Tafeln halbkreisförmig abzurunden. Dies wurde 1944 abgeschafft, die Strassentafeln erhielten die heutige Form (einheitlich rechteckige Tafeln).

 


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Zunächst wurden nur die bestehenden Häuser, nicht jedoch die Baulücken nummeriert - wodurch die Übersichtlichkeit des Systems litt. Deswegen wurde mehrmals umnummeriert.

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